Deutschland ist Innovationsnation und zugleich eines der am stärksten regulierten Länder Europas. In einer Zeit, in der globale Herausforderungen wie Digitalisierung, Klimaschutz und geopolitische Unsicherheiten rasche und mutige Lösungen erfordern, wächst in Wirtschaft und Gesellschaft der Eindruck: Der Staat bremst mit überbordender Regulierung und Bürokratie jene Innovationskraft, die er zugleich fordert.
Beispielhaft zeigt sich das am Lieferkettengesetz (LkSG): Was als wichtiger Schritt für globale Verantwortung gedacht war, wird in der Praxis zur bürokratischen Belastung, insbesondere für mittelständische Unternehmen und Zulieferer, die kaum in der Lage sind, die geforderten Nachweisketten rechtssicher zu erfüllen. Parallel führen Klimaregulierung, Berichtspflichten und EU-Standards zu einer schwer kalkulierbaren Regulierungsflut, die selbst forschungsstarke, zukunftsorientierte Branchen wie die Green Economy zunehmend unter Druck setzt.
Der SZ-Gipfel Salon widmet sich daher der Frage, wie Deutschland den Spagat schaffen kann: zwischen notwendiger Regulierung und einer innovationsfreundlichen, agilen Wirtschaftsordnung. Im Fokus stehen Auswirkungen und Herausforderungen der Bürokratie in unterschiedlichen Sektoren – von Digitalwirtschaft über Infrastrukturen, Tabakindustrie bis hin zu international agierenden Unternehmen.